Seit Anfang Oktober gibt es an unserer Schule eine Sprachlernklasse . Die Kinder, die ohne ausreichende Deutschkenntnisse an unsere Schule kommen, gehen dann zunächst nicht mehr in eine der „normalen“ Klassen und werden von dort aus stundenweise in den DAZ (Deutsch als Zweitsprache)-Unterricht ausgelagert, sondern sie werden so lange getrennt beschult, bis sie dem Unterricht in einer Normalklasse folgen können.
Der DAZ- Unterricht war im Januar 2011 eingerichtet worden, nachdem in kurzer Zeit viele Kinder in unsere Schule kamen, die kein Deutsch sprachen. Den Kindern konnte in diesem Rahmen eine bessere Unterstützung geboten werden als vorher , als eine systematische und kontinuierliche Förderung kaum möglich war.
Dennoch blieb die Situation unbefriedigend, weil die Kinder ständig zwischen den Unterricht in ihrer Klasse und in der DAZ-Gruppe hin- und hergerissen wurden. Da im vergangenen Schuljahr wieder eine große Zahl von Kin-dern ohne bzw. mit geringen Deutsch-kenntnissen zu uns kamen, wurde die Idee geboren, eine gesonderte Sprach-lernklasse an unserer Schule einzurichten.
Das Konzept, erarbeitet unter Federführung von Frau Wippich, pas-sierte im Frühjahr diese Jahres die schulischen Gremien. Zum 1.Oktober gab die Landesschulbehörde grünes Licht, sodass die Arbeit aufgenommen werden konnte.
Die Sprache Deutsch steht im Vordergrund. Daneben bekommen die Kinder aber auch fachbezogenen Unterricht, speziell in Mathematik; auch hier entsprechen die Vorkenntnisse der Kinder oft nicht den Anforderungen, die in unserem Schulsystem gestellt werden. Viele der neu ankommenden Schülerinnen und Schüler müssen auch in das deutsche Schulleben eingeführt werden. „Da es häufig Schülerinnen und Schüler gibt, die noch nie zuvor eine Schule besucht haben, oder das Schulsystem und die schulischen Prinzipien in ihrem Heimatland anders sind, muss am Anfang viel Wert darauf gelegt werden, dass diesen Kindern schulische Prinzipien beigebracht werden, wie z.B. Pünktlichkeit, das Erledigen von Hausaufgaben, selbstständiges Arbeiten, Mappenführung, das Einhalten von Klassen- und Schulregeln, die Anwendung von verschiedenen Arbeits- und Sozialformen, u.a.“ Und: „Die Sprache „Deutsch“ steht immer im Vordergrund. Nicht nur im Fach Deutsch, sondern auch in den anderen Fächern muss darauf geachtet werden, dass die deutsche Sprache gezielt gefördert werden muss.“ (aus dem Konzept)
In der Regel sollen die Kinder innerhalb eines Jahres fit für den Besuch einer Regelklasse sein. Damit der Übergang für die Kinder keinen erneuten völligen Wechsel bedeutet, haben die Kinder von Anfang an eine Stammklasse, an deren Unterricht sie stundenweise, speziell in Fächern, die wenig Sprachkenntnisse erfordern, wie z.B. Sport oder Werken, teilnehmen. Aus diesem Grunde können auch nur Kinder der Schule Rheinstraße in der Sprachlernklasse aufgenommen werden. Kinder aus anderen Schulbezirken müssen also gegebenenfalls per Ausnahmegenehmigung an der Schule Rheinstraße eingeschult werden.
Klassenlehrerin der Sprachlernklasse ist Frau Wippich. Den Unterricht in Mathematik erteilen Frau Borchert und Frau Felmberg .
Die ersten Eindrücke von der Arbeit dieser Klasse sind positiv. Die Kinder fühlen sich gut aufgehoben, weil hier auf ihre Bedürfnisse eingegangen werden kann. „Ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl haben die Kinder schon entwickelt“, sagte die Klassenlehrerin Frau Wippich kurz vor den Herbstferien. „Mehr kann man nach 3 Wochen noch nicht erwarten.“
Ergänzung : Dieser Artikel steht hier nur noch aus historischen Gründen. Unter anderem aufgrund der Situation nach dem großen Flüchtlingsansturm ab 2015 funktionierte das Konzept nicht mehr und die Sprachlernklasse wurde zugunsten einer großen Zahl von DaZ-Kursen wieder aufgegeben.