Es ist mucksmäuschenstill in der Aula der Grundschule Rheinstraße. Kaum zu glauben, dass hier gerade 10 Kinder, alle zwischen 8 und 10 Jahren alt, für eine Choreografie üben. Werkstattleiter Marco Jodes hockt, mit dem Rücken zu den Kindern, auf dem Boden und zeichnet an einer Dekoration. „Wenn ihr so konzentriert seid, wie sich das anhört, dann wird die Aufführung morgen bombig“, sagt er zu den Kindern. „Was ist das, bombig?“ fragt einer der jüngeren Teilnehmer. „Das heißt, ganz toll.“ Und weiter konzentriertes Üben. Dann wird es doch unruhig. Die Kinder sind sich nicht mehr einig, ob nach dem heißen Sand erst die Mumie oder erst das Nagelbrett kommt.
Es ist schon unglaublich, mit viel Phantasie auch in diesem Jahr in den fünf Werkstätten der Thaeterfabrik gearbeitet wird. Neben Tanz gibt es die Werkstatt Spiel unter der Leitung von Britt Bartuschka, „Experiment“ mit Isabel Schwenk und „Musik“ mit Katharina Hofmann. In dieser Form das erste Mal dabei ist die Radiowerkstatt mit Katharina Guleikoff von Radio Jade, die sich dieses Mal an Kinder von 10-13 Jahren richtete und versucht, über die Dokumentation der anderen Werkstätten hinaus einen eigenen Beitrag zum Thema zu bringen. Während die übrigen Werkstätten mit je 10-12 Kindern voll besetzt sind, blieben in der Radiogruppe von den nur 6 Plätzen zwei aufgrund kurzfristiger Erkrankungen frei.
Da mein Probenbesuch dieses Mal erst am Tag vor der Aufführung stattfindet, wird bereits an überall an den Feinheiten gefeilt. Zur Ablauf lasse ich mir von den Kindern der Radio-Werkstatt (3 der 4 Kinder sind an der GS Rheinstraße) berichten. „Brit macht mit den Kindern ein tolles Theaterstück. In dem Stück geht es um ein Hotel, was viele Zimmer hat. Jedes Zimmer steht für ein Land. Brit ist stolz, dass sich die Kinder so viele Sachen ausgedacht haben. So hat sich das Stück am Ende total verändert.“ (Alina)
„Der Musikworkshop findet im Musikraum statt. Katharina leitet den workshop und sitzt am Keyboard. Die Kinder sehen mit den Ohren, gucken, was es für Geräusche in der Welt gibt und suchen nach Liedern.“(Aaron)
„Eine Puppe spielen, die das komplette Gegenteil von einem ist. Unvorstellbar! Doch die Kinder des workshops „Experiment“ machen genau das und haben dafür die verschiedensten Arten von Puppen gebastelt.“(Jana)
„Im Radio lernt man viele Sachen, interviewen, berichten und am PC Aufnahmen schneiden, Umfragen machen, auch bei Leuten, die man gar nicht kennt. Kathi hat viel mit uns unternommen.“(Aaron)
Dann zeigt mir Jana aus Klasse 4b noch, wie man mit den Schnittprogramm arbeitet. „Man muss aufpassen, dass es nicht zu laut wird. Dann platzen den Zuhörern die Ohren“, erklärt sie mir.
Als ich mich verabschiede, ist es kurz vor 15 Uhr und der vorletzte Tag der der Theaterfabrik ist fast vorbei. Aaron meint : „Die Zeit ist so schnell umgegangen. Da hat wohl jemand an der Uhr gedreht.“
Meine Fotos habe ich inzwischen zu einer Galerie zusammengestellt. Diese finden Sie hier. Die Fotos von der Tanzprobe finden sich auf Seite 2.
D.Tiesfeld